"I’m trying to take a stance
and rise above my contradictions
but I’m just a bunch of words in pants
and most of those are fiction"
(Long Strange Golden Road - Mike Scott/The Waterboys)
Ich schreibe über Musik und Menschen, die mir wichtig sind, über Konzerte und CDs.
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Dienstag, 11. Oktober 2016
Die erste Musikversorgung - persönliche Musikgeschichte #3
Das Radio war lange meine primäre Musikversorgung, das Radio und der Kassettenrekorder. Sehr viele Platten konnte ich mir ja nicht leisten, und eine andere Musikquelle gab es nicht.
Erste Versuche, Radiosendungen vom Lautsprecher mit dem Mikrophon aufzunehmen, scheiterten an der Umgebung, die die Forderung nach absoluter Ruhe nicht erfüllen konnte, und so folgte bald die Anschaffung eines Verbindungskabels.
Ich kam bald drauf, dass nur wenige Sendungen zum Aufnehmen geeignet waren, nämlich Sendungen, bei denen man sich auf das Aufnehmen bestimmter Songs vorbereiten konnte. Vorbereiten, das heißt Kassettenrekorder anschließen, auf Aufnahme und gleichzeitig Pause drücken, damit bei Loslassen der Pausetaste die Aufnahme gleich beginnen konnte. Andernfalls gab es einen unschönen Knacks, oder es fehlten ein paar Sekunden. Mir fallen nur 2 Sendungen ein, die diese Bedingungen erfüllten: "Hit wähl mit ("656731!") und das Hitpanorama. "Hit wähl mit" disqualifizierte sich gleich selbst, weil andauernd in den Beginn oder das Ende der Nummern hineingeredet wurde, oder die Songs nicht ausgespielt wurden.
Aber auch das Hitpanorama war ein Glücksspiel. Nach der Signation wurden die folgenden Interpreten aufgezählt, und zwar in der richtigen Reihenfolge. Meistens. Man musste also dabei mitzählen, und nachher musste man sich die ganze Sendung anhören, bis eben der Wunschinterpret an der Reihe war. Oder man hatte sich verzählt, dann hieß es auf die nächste Sendung warten. Und man konnte natürlich nur hoffen, dass auch das erhoffte Lied gespielt wurde!
Das Tape, das dann nach wochenlanger mühevoller Arbeit herauskam, war dafür wirklich eine Leistung, ein Einzelstück.
Allerdings: Hören durfte man die Kassette natürlich nicht, denn jedesmal hören verschlechterte die Qualität!