Heiß ist es aber nicht nur dem Publikum, heiß ist es vor allem auf der Bühne, denn Satuo stellen bei dieser Gelegenheit offiziell ihre zweite CD als Band "Earned" vor. Wem es so gegangen ist wie mir, dass ihm nach einem Satuo-Konzert manche Songs nicht aus dem Kopf gingen und er sie noch einmal gemütlich zu Hause hören wollte, aber feststellen musste, dass einige gar nicht auf der vorigen CD "Satuo" enthalten sind, für den habe ich gute Nachrichten: Die Songs sind alle hier auf "Earned", von dem vom Sound der 60s inspirierten Live Favoriten "One Day" über den schrägen Walzer "Pardon Me", bis zum sich stetig steigernden Titelsong "Earned".
"Earned" ist das vorläufige Ergebnis der Weiterentwicklung, die die Band in den letzen zwei Jahren durchgemacht hat. Alle Elemente, die Satuo ausmachen, sind da, die Mischung verschiedener Musikstile, der Einsatz akustischer Instrumente wie Banjo, Mandoline und singender Säge, der unverkennbare Gesangstil von Laura Maria Korhonen, die kompromisslos humanistische politische Botschaft.
Aber hier sind die Melodien noch eingängiger, die Arrangements noch flüssiger und der Sound noch kompakter. Das Tempo ist insgesamt höher, und Aron Saringer darf sich schon mal auf der Elektrogitarre austoben. Dazu kommt die musikalische Unterstützung durch Violine, Trompete und Cello durch das Ausnahmetrio Artreju auf zwei Songs. Und ein waldviertler mit einem kanadischen Volkslied zu mischen, das schaffen nur Satuo.
Live sind Satuo ohnehin eine Klasse für sich, das beweisen sie hier in der Hitzeschlacht im Foyer des WUK eindrucksvoll. Perfekt aufeinander eingespielt und locker bei den Zwischenansagen ziehen sie das Publikum in ihren Bann, eine Zugabe ist nicht genug, am Ende packen sie noch "Chocolat Jesus" von Tom Waits aus. Zum Glück habe ich mir die CD schon vor dem Konzert gekauft, denn die Schlange am Merch-Stand ist lang, und die Band hat heute garantiert eine Menge neuer Fans dazugewonnen.
