Jetzt fange ich schon zum vierten Mal an, über die neue CD der Donauwellenreiter zu schreiben. und ich schaffe es einfach nicht, diese Musik angemessen zu beschreiben. Vielleicht, weil ich selbst durch Reviews vor über einem Jahr den Eindruck gewonnen habe: Ja, das könnte interessant sein, aber sicher hart erarbeitet und anstrengend. Völlig falsch, die Donauwellenreiter machen eine Musik, der man sich völlig hingeben kann, in die man versinken möchte, so schön, so fließend, so bildhaft ist sie.
Das wurde mir schon klar, als ich sie das erste (und bis jetzt leider einzige Mal) bei einem kurzen Set bei einem von Lukas Lauermann gestalteten Abend live gehört habe. Besonders das spätere Titelstück dieser CD "Euphoria" hat mich damals elektrisiert: Wie sich die stakkatoartigen Pianotöne von Thomas Castaneda steigern, die anderen Instrumente mit ihren Melodielinien einsetzen, einem Höhepunkt zustreben, der dann durch ein fast jazziges Zwischenspiel aufgeschoben und neuerlich aufgebaut wird, nur um dann umso wirkungsvoller aufzutrumpfen, das hat mich mitgerissen und ist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Einen zweiten Titel kannte ich auch, ohne es zu wissen. Eine Komposition von Lukas Lauermann "Put Your Shadows Together (Until They Become One)", die er solo bei Mary Broadcasts "Suche nach dem Glück" gespielt hat. Dort hat er mit einem Looper alle Stimmen auf dem Cello gespielt, eine wunderschöne, sehnsuchtsvolle
Melodie.
Jede der 10 abwechslungsreichen Nummern besitzt ihren eigenen Reiz, löst Assoziationen aus. Die Instrumentalnummern überwiegen, aber auf drei Liedern singt Maria Craffonara in ladinischer Sprache, melancholisch und geheimnisvoll.
Egal auf welcher Ebene, ich bin überzeugt, dass die Musik der Donauwellenreiter jeden ansprechen, inspirieren oder einfach davontragen kann.
CD "Euphoria", Donauwellenreiter - Hoanzl Vertrieb