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| Doug Andrews / Mary Broadcast / Florian Ostertag |
Der erste Songcircle in Wien im Kramladen, und nur 6 Facebook Zusagen, da kann man schon als Veranstalter schon nervös werden, und ich stelle mich schon innerlich auf viel Platz unter dem Stadtbahnbogen ein. Aber Facebook ist nicht alles, und tatsächlich ist der Kramladen zu Konzertbeginn so voll, dass es sich vor der Bühne schon etwas staut.
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| Doug Andrews |
Wäre sonst auch eine Schande. Der Songcircle entstand 2014 in Berlin, breitete sich dann nach Zürich aus und startet nun auch in Wien. Wie bei ähnlichen Veranstaltungen gibt es an einem Abend Auftritte dreier unterschiedlicher Künstler. Was den Songcircle etwas von ähnlichen Konzepten abhebt ist die eher internationale Ausrichtung. Angestrebt sind Auftritte von KünstlerInnen aus 3 verschiedenen Länder, einer aus dem jeweiligen Heimatland. Einer der KünstlerInnen hat die Gelegenheit, in allen drei Ländern aufzutreten. In Wien arbeitet der Songcircle mit Songnambul zusammen, der schon bisher immer wieder interessante Künstlerinnen nach Österreich geholt hat.
Damit kann das Publikum neue Sängerinnen kennenlernen und umgekehrt, eine win-win-Situation also, zumindest theoretisch. Denn das Konzept steht und fällt natürlich mit der Qualität der Darbietungen und der Neugier des Publikums. Heute ist beides gegeben, das kann ich schon mal verraten.
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| Doug Andrews |
Auch wenn der musikalische Schwerpunkt bei Singer/Songwritern liegt, fasst der Songcircle die Definition nicht zu eng, das zeigt schon die Einladung unserer Mary Broadcast, die sicher nicht als klassischer Folkie durchgeht. Dadurch vergrößert sich das Spektrum möglicher KünsterInnen, und es ist für Abwechslung gesorgt. So wie heute.
Den Beginn macht der Auftritt von Doug Andrews. Er ist wohl am ehesten vom Typus des klassischen Folksängers, Gitarre, Stimme und aus Amerika, jetzt schon eine Zeit in Wien ansässig. Feines Gitarrenspiel mit einem Schuss Bluegrass, überzeugende Songs wie Felsen, eine starke Stimme und sympathische Zwischenansagen - Doug Andrews vereint so ziemlich alle positiven Eigenschaften eines Folksängers. Der ideale Eröffnungsauftritt für diesen Abend.
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| Mary Broadcast |
Mary Broadcast, unsere Lokalheldin, hat dagegen die Elektrogitarre mitgenommen, und sie verwendet sie auch in gebührender Lautstärke und passenden Effektgeräten. Man merkt, dass sie meistens mit Band auftritt, ihre Songs entfalten aber auch in der Soloversion ihren Reiz. Nach einer kurzen Aufwärmphase findet die Sängerin ihren Flow, und besonders die Momente, bei denen sie die Kontrolle bleiben lässt und sich ganz in ihrere Musik verliert gehören für mich immer zu den Höhepunkten ihrer Auftritte. Heute singt sie nur einen Song ihrer aktuellen Scheibe "DizzyVenus", alle anderen sind noch unveröffentlicht. Aber ein neues Album befindet sich schon in den Startlöchern.
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| Mary Broadcast |
Die große Überraschung des Abends ist für mich aber Florian Ostertag, ein Künstler aus Deutschland. Er überzeugt nicht nur als Sänger und Songschreiber, sondern stellt sich auch als geborener Entertainer heraus, der seinen Auftritt mit überraschenden und sympathischen Showeinlagen anreichert. Neben Gitarren und einer Mandoline hat er auch eine alte Schreibmaschine und einen nicht viel jüngeren tragbaren Röhrenfernseher mitgebracht, die er in jeweils eine Nummer einbaut - wie genau, das möchte ich nicht verraten. Ziemlich cool. Locker scherzt er mit dem Publikum, plaudert über seine Konzerterlebnisse, und animiert uns schließlich auch zum (mindestens) zweistimmigen Chorgesang.
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| Florian Ostertag |
Insgesamt ein mehr als gelungener Einstand, ich hätte mir noch ein spontanes gemeinsames Finale gewünscht, aber es wird ja nicht das letzte Mal gewesen sein. Gerade habe ich auf der Homepage des Songcircle gelesen, dass das langfristige Ziel eine gemeinsame Tour der jeweiligen Songcircle KünstlerInnen ist, mit Beteiligung der lokalen Szene, also ähnlich der Rolling Thunder Revue. Große Ziele, und ich hoffe, dass Wien zum Gelingen beiträgt.
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| Florian Ostertag |
