Mittwoch, 14. September 2016

"Sleepwalker´s Station" im Clash, 13.9.2016

Ich habe Kopfweh, kein Wunder, neues Computersystem, Einschulungen...Ehrlich gesagt war ich knapp davor, heute nicht zu Sleepwalker´s Station zu gehen.
Aber so oft kommt der Sänger aus Berlin nicht nach Österreich, und das letzte Konzert im Cafe Carina hat mir gut gefallen, also schlucke ich ein Pulver und setze mich in die U-Bahn. Obwohl ich in den letzten 2 Jahren häufig bei Konzerten war, war ich noch nie im Clash. Ich bin noch immer ein bißchen nervös, wenn ich in ein Lokal komme, in dem ich noch nie war. Nicht mehr so viel wie früher zum Glück, und die Neugier und Freude, was Neues kennenzulernen überwiegen. 




Das Clash stellt sich als gemütliches Musiklokal im neunten Bezirk heraus, genauso, wie es sein soll: Kaffehauseinrichtung, die Wände mit Konzertposter vollgepflastert, eine Bühne, groß genug für ein Band, aber nicht zu groß für einen Soloauftritt. Und es ist ein Soloauftritt heute, denn obwohl Sleepwalker´s Station eine Band mit ca. 12 Mitgliedern ist, reist Daniel hauptsächlich solo. Das ist einfacher und rechnet sich eher erzählt er. Außerdem sind die Bandmitglieder über mehrere Länder verteilt. 160 Konzerte spielt er so im Jahr. Diese Erfahrung zeigt sich beim Auftritt, er braucht keine Setlist, plaudert entspannt mit dem Publikum, macht Scherze. Es ist aber auch ein sehr nettes und aufmerksames Publikum, auch ein paar Singer/Songwriter/innen sind dabei. In Kaffeehäusern habe ich schon anderes erlebt. 



Einige der Songs kenne ich schon vom letzten Konzert - "Berlin" zum Beispiel, über die kalte Jahreszeit in dieser Stadt und das Mädchen, dass ihn durch den Kälte bringt. Oder "Democracy etc.", ein politischer, kritischer Song. Aber auch ein Song aus der Sicht von Odysseus ist dabei, ein nicht alltägliches Thema. Einige Songs sind auch von der neuen CD, die gerade aufgenommen wird. Hauptsächlich begleitet er sich traditionell auf der Gitarre und der Mundharmonika und ein bisschen auf dem Keyboard, aber mit dem Looper, den er sehr behutsam einsetzt, kann er den Sound einer kleinen Band erschaffen. Die Welt ist seit Bob Dylan nicht stehen geblieben.



Am Ende singen wir mit, machen das Rauschen des Meeres nach inklusive Möwengeschrei und Daniel wagt einen Angus Young Sprung.
Nachher ist mein Kopfweh zwar nicht besser, aber leichter auszuhalten, mit all den schönen Bildern und Eindrücken im Kopf.